Dienstag, 20. August 2013

Auswirkungen Bienen-Sperrbezirk Oppau


Wir wurden in den letzten Tagen mehrfach gefragt, welche Auswirkung der von der Kreisverwaltung des Rhein-Pfalz-Kreis infolge der "Amerikanischen Faulbrut" (AFB) bei Bienen verhängte Sperrbezirk für Menschen und Tiere hat.

Deshalb wollen wir diese Frage gerne wie folgt ausführlich beantworten!

Pestizide in der Landwirtschaft und die asiatische Varroa-Milbe sind nur einige der Faktoren, die für das seit Jahren andauernde Bienensterben verantwortlich gemacht werden. Darüber hinaus machen einige bakterielle Krankheiten den Bienen das Leben schwer. Die in Oppau aufgetretene AFB ist eine für Mensch und Tier ungefährliche bakterielle Brutkrankheit, welche die Larven der Honigbienen befällt. Für die Bienenlarven ist die AFB absolut tödlich, ganze Bienenvölker gehen bei einer Ausbreitung der Erreger im Bienenstock zu Grunde. Deshalb ist auch jeder Befall meldepflichtig!
Wird die Krankheit diagnostiziert, so erfolgt sofort die Ausweisung eines Sperrgebiets von mindestens 1-3 Kilometer rund um den infizierten Bienenstand. Aktuell betroffen sind die Ludwigshafener Ortsbezirke Oppau, Oggersheim, Friesenheim sowie FT - Mörsch. Aus diesem Bereich dürfen weder Bienen ausgeführt noch eingeführt werden. Umliegende Imkereien und Bienenvölker werden durch die zuständigen Behörden genauestens begutachtet und entsprechende Maßnahmen zur Quarantäne ergriffen. Die Bienenvölker im von der AFB betroffenen Bienenstand werden in der Regel sofort getötet, alle Beuten und Imker-Utensilien gereinigt oder sogar verbrannt.

Allerdings stellt sich immer die Frage: Woher kommen eigentlich die Bakterien ?!

Insbesondere können sich die AFB-Erreger in sog. "Endosporen" verkapseln. Diese werden über den Honighandel weltweit verbreitet.  Die Bienenkrankheit wird meistens ausgelöst, weil von Imkern billiger ausländischer Honig verfüttert wird, oder weil die Bienen aus ungespülten Honiggläsern in Glascontainern "naschen" gehen. Was viele Bürgerinnen und Bürger nicht wissen: Diese Honiggläser sind oft mit Keimen der Faulbrut durchsetzt, da immerhin 80% der in Deutschland verbrauchten Honige aus dem Ausland kommen. In Amerika oder Asien ist der Einsatz von Antibiotika bei der Bienenzucht erlaubt, so dass Bienen in den von der Faulbrut infizierten Bienenstöcken überleben können, obwohl der geerntete Honig selbst hochgradig mit Sporen infiziert ist.

Was können wir selbst als Honigverbraucher tun ?

Zunächst sollten niemals gebrauchte Honiggläser ungespült über die öffentlichen Glascontainer entsorgt werden, da die Sammelboxen meistens nicht "bienendicht" sind! Weiterhin kann jeder beim Einkauf selbst darauf achten, was er kauft. So sind Mischhonige auf den Verpackungen eindeutig gekennzeichnet. (Angabe z.B. "Mischung aus Honigen von EG-Ländern und nicht EG-Ländern").  Im Zweifelsfall sollte "Echter deutscher Honig" bevorzugt werden, auch wenn dieser etwas teurer ist. Deutscher Honig ist praktisch frei von AFB. Gläser von deutschen Imkern sind übrigens auch fast immer umweltfreundliche Mehrweggläser!

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