Wir
wurden in den letzten Tagen mehrfach gefragt, welche Auswirkung der von der
Kreisverwaltung des Rhein-Pfalz-Kreis infolge der "Amerikanischen Faulbrut" (AFB) bei Bienen verhängte Sperrbezirk für
Menschen und Tiere hat.
Deshalb
wollen wir diese Frage gerne wie folgt ausführlich beantworten!
Pestizide
in der Landwirtschaft und die asiatische Varroa-Milbe sind nur einige der
Faktoren, die für das seit Jahren
andauernde Bienensterben verantwortlich gemacht werden. Darüber hinaus machen
einige bakterielle Krankheiten den Bienen das Leben schwer. Die in Oppau
aufgetretene AFB ist eine für Mensch und Tier ungefährliche bakterielle
Brutkrankheit, welche die Larven der Honigbienen befällt. Für die Bienenlarven
ist die AFB absolut tödlich, ganze Bienenvölker gehen bei einer Ausbreitung der
Erreger im Bienenstock zu Grunde. Deshalb ist auch jeder Befall meldepflichtig!
Wird
die Krankheit diagnostiziert, so erfolgt sofort die Ausweisung eines
Sperrgebiets von mindestens 1-3 Kilometer rund um den infizierten Bienenstand.
Aktuell betroffen sind die Ludwigshafener Ortsbezirke Oppau, Oggersheim, Friesenheim
sowie FT - Mörsch. Aus diesem Bereich dürfen weder Bienen ausgeführt noch
eingeführt werden. Umliegende Imkereien und Bienenvölker werden durch die zuständigen
Behörden genauestens begutachtet und entsprechende Maßnahmen zur Quarantäne
ergriffen. Die Bienenvölker im von der AFB betroffenen Bienenstand werden in
der Regel sofort getötet, alle Beuten und Imker-Utensilien gereinigt oder sogar
verbrannt.
Allerdings
stellt sich immer die Frage: Woher kommen eigentlich die Bakterien ?!
Insbesondere
können sich die AFB-Erreger in sog. "Endosporen" verkapseln. Diese
werden über den Honighandel weltweit verbreitet. Die Bienenkrankheit wird
meistens ausgelöst, weil von Imkern billiger ausländischer Honig verfüttert
wird, oder weil die Bienen aus ungespülten Honiggläsern in Glascontainern
"naschen" gehen. Was viele Bürgerinnen und Bürger nicht wissen: Diese
Honiggläser sind oft mit Keimen der Faulbrut durchsetzt, da immerhin 80% der in
Deutschland verbrauchten Honige aus dem Ausland kommen. In Amerika oder Asien
ist der Einsatz von Antibiotika bei der Bienenzucht erlaubt, so dass Bienen in den von der Faulbrut infizierten Bienenstöcken überleben
können, obwohl der geerntete Honig selbst hochgradig mit Sporen infiziert ist.
Was
können wir selbst als Honigverbraucher tun ?
Zunächst
sollten niemals gebrauchte Honiggläser ungespült über die öffentlichen
Glascontainer entsorgt werden, da die Sammelboxen meistens nicht
"bienendicht" sind! Weiterhin kann jeder beim Einkauf selbst darauf
achten, was er kauft. So sind Mischhonige auf den Verpackungen eindeutig
gekennzeichnet. (Angabe z.B. "Mischung aus Honigen von EG-Ländern und
nicht EG-Ländern"). Im Zweifelsfall
sollte "Echter deutscher Honig" bevorzugt werden, auch wenn dieser
etwas teurer ist. Deutscher Honig ist praktisch frei von AFB. Gläser von deutschen
Imkern sind übrigens auch fast immer umweltfreundliche Mehrweggläser!
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